Eva Hülsberg

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Eva Hülsberg


Mischi

Mischi war sanft, zärtlich, rätselhaft, unkompliziert.

Vier Wochen haben wir vergeblich gehofft, dass Elias zurückkommt. Immer wieder sind wir in das Tierheim gegangen, um zu sehen, ob er vielleicht dort gelandet wäre. Dann gaben wir es auf und nahmen eine andere Katze mit nach Hause. 
"Mischi", wie wir sie später nannten, saß ganz hinten im Käfig. Man sah nur ihre spitzen Ohren und die großen Augen. Als sie herausgeholt wurde, mussten wir lachen. Außer den großen Augen und den spitzen Ohren war auch nicht viel an ihr dran. Sie hatte hohe Beine, einen dünnen Körper und einen Rattenschwanz. Aber wir wollten sie haben.

Die großen Augen hatten es uns angetan!

 Mischi kam in ein Katzenhaus aus Pappe, wir mussten unsere Personalien angeben, wie bei Elias, und fuhren mit unserer neuen Wohnungsgenossin nach Hause, diesmal im Taxi. Wir hätten sie eigentlich "Callas" nennen müssen! Das Protestgeschrei, das sie anstimmte, hätte ein Opernhaus gefüllt! Ich habe den Taxifahrer bewundert, dass er uns nicht raussetzte. Mischi war ein halbes Jahr alt, nicht kastriert aber gegen Katzenschnupfen geimpft. Sie war einen Tag bei uns und bekam ihn, den Katzenschnupfen! 

Die Tierärztin wetterte gegen die Zustände im Tierheim. Ob gerecht oder ungerecht, kann ich nicht beurteilen. (Unsere beiden Katzen, die wir zwölf Jahre später aus dem Tierheim holten, bekamen auch den Katzenschnupfen trotz Impfung). Jedenfalls machte uns die Tierärztin Hoffnung, indem sie sagte, "entweder sie übersteht ihn, oder sie übersteht ihn nicht!" Mischi saß auf dem Stuhl unter der Tischdecke, ihre Augen tränten, ihre Nase lief und sie fühlte sich nicht wohl.
Sie tat uns schrecklich leid. Aber sie war zäh und wurde gesund. Auf der Karteikarte vom Tierheim stand: "lebhaft". Das war sie auch. Sie war überall und nirgends,sie jagte durch die Wohnung und ging an den Tapeten hoch, was nicht gerade gut für die Tapeten war. 
Besonders der Durchgang zum hinteren Teil der Wohnung hatte es ihr angetan. Wir haben ihn dann mit einer Bastmatte verkleidet, und so lange Mischi lebte, haben wir die Verunzierung unserer Wohnung ertragen. Wer sich eine Katze ins Haus holt, darf nicht penibel sein. Das sollte man wissen! Wenn sie auf die Terrasse wollte legten wir ihr eine Leine um. Wir hatten Angst, dass es ihr so ging wie Elias. Aber sie verhedderte sich restlos an den Pfosten der Palisade.

Das war Streß für sie und für uns. Da gaben wir es auf und ließen sie frei laufen, und sie blieb uns erhalten!
Mischi war eine gewöhnliche graue Katze. In der Nacht war sie kaum zu sehen. Sie war auch nicht sehr zutraulich. Die Nachbarn mochten sie nicht besonders, und das war uns sehr recht. Nur wir wußten von ihren Vorzügen. Sie war zwar lebhaft, aber sanft und zärtlich und verteilte ihre Gunst gleichmäßig. Beim Spielen hat sie nie ihre Krallen rausgestreckt. Und sie spielte gerne! Dass eine Katze mit Leidenschaft unter einen Vorleger krabbelt, kennt wohl jeder Katzenhalter.

Aber ihr Lieblingsspiel war "verstecken". Ich musste mich hinter eine Tür oder einen Sessel verstecken, sie kam langsam angeschlichen und sprang mit einem Satz an mir hoch, als wollte sie mich erschrecken. Als sie das erste Mal rollig wurde, gingen wir mit ihr zum Tierarzt, und sie wurde kastriert. Sie hat es gut überstanden, durfte natürlich den ganzen Tag nichts essen. Das fand sie nicht gut. Aber am nächsten Tag war alles wieder normal. Ihre Lebhaftigkeit hat unter der Kastration nicht gelitten.
Natürlich ging sie auch in den Park, blieb auch manchmal die Nacht über weg. Zuerst konnte ich dann nicht schlafen, aber allmählich gewöhnte ich mich daran. Wenn sie nachts rein wollte, klopfte sie an das Fenster meiner Freundin. Auf Bäume klettern war nicht ihre Leidenschaft. Einmal hat sie es versucht.

Der Baum war nicht sehr hoch, und sie kam auch alleine wieder runter. Aber es hat gedauert, ehe sie sich dazu traute. Wir waren sehr froh, dass wir keine Hilfe holen mussten. Wir hatten hier eine Katze im Gelände, die wurde fünf Mal von einem Baum von der Feuerwehr heruntergeholt! Das kostete den Besitzer eine schöne Stange Geld. Das letzte Mal ließ er die Katze 3 Tage auf dem Baum sitzen, ehe er die Feuerwehr holte. Dann trennte er sich von ihr.

Einmal hat Mischi unser Haus vor großem Schaden bewahrt. Es war Mitte Mai und ein ungewöhnlich heißer und schwüler Tag.
Der Himmel war schwefelgelb. Jeden Moment musste sich ein Gewitter entladen. Mischi war draußen. Ich sah sie durch das Küchenfenster den Weg entlang kommen und wollte sie reinholen. Als ich die Wohnungstür aufmachte, schlug mir ein Brandgeruch entgegen. Ich ging die Kellertreppe runter und sah, dass ein Schaltkasten glühte. Meine Freundin rief sofort die Feuerwehr, und ehe die kam, hatte sich schon ein richtiger Brand entwickelt. Es war unheimlich, wie schnell das ging. Das Treppenhaus war voller Qualm. Licht- und Telefonleitungen waren unterbrochen. Inzwischen entlud sich das Gewitter und es goß in Strömen. Trotzdem stand die ganze Nachbarschaft draußen und beobachtete das Spektakel. Der Brand war zum Glück bald gelöscht, unsere Wohnungen waren verschont geblieben, nur das Treppenhaus sah schwarz aus. Und die Licht- und Telefonleitungen waren erst ein paar Tage später wieder in Ordnung. Mischi war verschwunden. Stunden später tauchte sie an der Terrassentür auf. Sie sah aus wie eine Robbe. Völlig durchnäßt, das Fell klebte an ihrem Körper. Wir sahen das menschlich und haben sie erst einmal abgetrocknet und warm eingepackt, und dann bekam sie eine Extraportion Hack.
Mischi hatte einen Freund, einen Kater, der sinnigerweise "Mäuschen" hieß. Mäuschen sah aus wie Mischi. Nur durch einen rötlichen Fleck auf Mischis Kopf, konnte man sie auseinanderhalten.

Mäuschen holte Mischi zum Spaziergang ab. Es war lustig anzusehen, wie der Kater vor unser Küchenfenster kam, in dem Mischi mit untergekrempelten Pfoten saß (wie eine neugierige Frau, die alles beobachten muss), und sie aufforderte, mitzukommen. Ich nehme an, sie wartete schon auf ihn. Sie sprang dann gleich runter, und dann zogen sie beide ab. Man hat uns erzählt, dass sie ziemlich weit weg von unserem Gelände gesehen wurden. Das ist für Katzen ungewöhnlich, aber zwei so gleich aussehende Katzen, die zusammen spazieren gehen, fallen schon auf. Ich will es glauben!
Mäuschens Leute zogen um und er mit ihnen. Da setzte sich Mischi zur Ruhe und wurde bequem. Das Einzige, was sie noch munter machte, war fressen. Sie fraß alles: Dosenfutter, Trockenfutter, Fleisch gekocht und roh und Fisch. Und sie wurde ziemlich fett.

Um sie aus ihrer Lethargie herauszureißen, beschlossen wir, ihr einen Gefährten zu geben.

Und damit sind wir bei Maxi


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Mischi und Maxi

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